Wohin mit dem Laub?

Herbstlaub im Garten hilft Tieren und Böden

Buchen- und Stieleichenlaub - Foto: Helge May
Buchen- und Stieleichenlaub - Foto: Helge May

Im Herbst sind sie wieder besonders häufig im Einsatz: die bequemen und praktischen Laubsauger und Laubbläser. Doch sie haben eine schädliche Wirkung auf die Natur und auch auf die eigene Gesundheit. Denn die Geräte verursachen nicht nur schädlichen Lärm (z. T. über 110 Dezibel) und Emissionen, sondern sind auch eine tödliche Gefahr für die Tierwelt, die im Laub und der bodennahen Krautschicht lebt.

Viele Modelle werden mit Benzin betrieben und schleudern ca. ein Drittel des Kraftstoffs unverbrannt in die Luft. Hinzu kommen Abgase wie Stickoxide und Kohlenmonoxid. Laubsauger können Luftgeschwindigkeiten bis zu 160 Stundenkilometern und Saugleistungen von etwa zehn Kubikmeter pro Minute erzeugen. Lebewesen, die von diesem Sog erfasst werden, haben oft keine Überlebenschance, denn die nachfolgende Häcksel-Funktion der Geräte zerstückelt nicht nur Insekten und andere Kleinlebewesen, sondern auch kleine Frösche, Molche und sogar kleine Igel! Größere Tiere, die sich im Laub verbergen und kein Fluchtverhalten haben, können durch die Turbo-Blas- und Saugfunktion  der Hochleistungsgeräte schwer verletzt werden.

 

Durch die fehlende Laubschicht verlieren die am Boden lebenden Kleintiere, wie Würmer, Insekten, Spinnen und Kleinsäuger, ihre Nahrungsquelle und notwendigen Lebensraum zum Überwintern. Auch Igel sind auf Laub- und Reisighaufen als Winterquartiere angewiesen und suchen im Laubstreu nach proteinreicher Nahrung. Außerdem werden mit dem gründlichen Entfernen von Laub die Larvenstadien zahlreicher Schmetterlingsarten und anderer Insekten vernichtet und damit auch die neue Generation für das kommende Frühjahr.

Bodennah lebende Tiere übernehmen eine wichtige ökologische Funktion für die Humusbildung und Nährstoffbindung im Boden und das Laub ist ein natürlicher Winterschutz. Ohne diese wichtige Schutzschicht sind Böden erheblicher Austrocknung und Frost ausgesetzt.

 

Deshalb appelliert der NABU BAD Vilbel an Gartenbesitzer und Stadtgärtnereien, der Natur zuliebe vor allem auf Laubsauger zu verzichten und wieder zu Rechen und Harke zu greifen. So bleibt wertvoller Lebensraum erhalten und viele Tiere haben eine größere Chance, den Winter gut zu überstehen. Nebenbei werden keine schädlichen Emissionen erzeugt und die Umwelt nicht belastet. Außerdem bleibt der Lärm für die Nachbarn gering und Sie tun etwas für die eigene Gesundheit. Für den Schutz unserer Stadtnatur aktiv zu werden, lohnt sich in vieler Hinsicht.


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