Die Fällungen im Vilbeler Wald gehen weiter

"Methusalem-Bäume" im Fokus

Wer zum Jahreswechsel im Vilbeler Wald Erholung sucht, findet – alle Jahre wieder – einen „umgepflügten“ Waldboden mit tiefen Fahrrinnen und zahlreiche Holzlager entlang der Wege vor. In dieser Saison hat es die Motorsäge besonders auf große Bäume, sog. Methusalems*, abgesehen – obwohl die Stadt Bad Vilbel im vorläufigen Forsteinrichtungswerk ausdrücklich mehr Schutz für alte Bäume vereinbart hat.  

 

Stattdessen erteilt sie den Auftrag an den zuständigen Dienstleister HessenForst, alte Bäume im Bestand zu fällen und folgt damit dessen Argument, dass der Wald „überaltert“ sei und Klima resilient „umgebaut“ werden müsse. Diese Einschätzung wird von unabhängigen Waldexperten keineswegs geteilt, aber die Stadt verzichtet auf weitere Expertise. „Den Bock zum Gärtner“ machen, scheint die einfachste und einträglichste Lösung zu sein. Stop! Einträglich ist es nicht. Nach eigener Angabe macht die Stadt jährlich einen Verlust im hohen fünfstelligen Bereich. Wie passt das zusammen? In der nächsten Sitzung der Kommission für Umwelt, Forst- und Landwirtschaft im Februar 2025 wird diese und viele weitere offene Fragen von den vertretenen Naturschutzorganisationen gestellt werden. Dann geht es um den geplanten Holzeinschlag für 2025.  Das Abstimmungsergebnis steht aber schon fest, denn die Stadtverordnetenversammlung unter CDU/SPD Führung stimmt mit den Einschätzungen von HessenForst ganz und gar überein, ungeachtet der kritischen Stimmen der Naturschützer.

Unsere Vorschläge für eine naturnahe Waldentwicklung finden Sie hier.

 

Wir möchten diese Art der Waldbehandlung nicht mehr hinnehmen und organisieren mit BUND und dem AK Vilbeler Wald eine Demonstration am 10. Februar 2025 ab 17.30 Uhr vor dem Dortelweil Forum. Dazu gibt es eine Infoveranstaltung am 21. Januar um 19.30 Uhr im Haus der Begegnung.

 

* als „Methusalem“ werden alte Bäume ab einem Durchmesser von ca. 1 Meter bezeichnet, die eine herausragende Funktion für das Waldökosystem haben. Aufgrund ihres Alters und ihrer Größe bieten sie Lebensraum für eine große Artenvielfalt und tragen maßgeblich zur Verdunstung und Kühlung im Wald bei.